Kriechende Sträucher und
blühende Kräuter
Fast überall im Gränslandet ist der Boden dünn und nährstoffarm. Deshalb dominieren im Gebiet anspruchslose und langsam wachsende Arten, von denen viele nichtsdestoweniger äußerst hübsch sind. Besenheide, Blaubeere, Zwittrige Krähenbeere und Preiselbeere gehören zu den häufigsten Pflanzen, und auch das gelbweiße Lappländisches Läusekraut prunkt an einigen Stellen. Echte Rentierflechte, Alpen-Flachbärlapp, Zwergbirke, Alpenheide und Blauheide sind einige der niedrig gewachsene zähen Pflanzen, die sich selbst in hohen Lagen etablieren.
Viele Gebirgspflanzen haben haarähnliche Auswüchse, die ihnen dabei helfen, auch bei starkem Wind etwas Feuchtigkeit und Wärme zu behalten. Andere Pflanzen schützen sich gegenseitig, indem sie dicht an dicht wachsen.
Mehr Blumenpracht in den Tälern
In einigen wenigen besonders üppigen Tälern wogt ein Meer aus Trollblumen, Alpen-Milchlattich und Blauem Eisenhut. Die kräuterreichsten Flächen findet man bei alten Höfen und Almhütten. Dort schnitt man früher auf den Mooren und auf den Bergwiesen das Gras mit der Sense und ließ die Kühe in den Wäldern weiden.
Pflanzen, die der Eiszeit trotzten
Die letzte Eiszeit dauerte gut 100 000 Jahre, aber die Ausbreitung und die Stärke des Eises variierte. Zeitweise ragten die höchsten Bergspitzen aus dem Eis heraus. Ein solcher isolierter eisfreier Gipfel wird Nunatak genannt. Auf Nunataks keimten die ersten Pflanzen. Manche Forscher meinen, dass einige Gebirgspflanzen auf Nunataks die ganze Eiszeit überlebt haben.
Das Zweiblütige Veilchen klettert auf der ganzen Nordhemisphäre die Gebirgsheiden hinauf. Es ist zäher als alle anderen Violaarten und das einzige gelbe Veilchen.
Der Knöllchen-Knöterich ist auf Berghängen häufig vertreten. Er besitzt direkt unter dem Blütenstand Brutknospen. Diese Bulbillen fallen von der Pflanze ab, bewurzeln sich und dienen damit der vegetativen Vermehrung. Für eine „normale“ geschlechtliche Vermehrung sind die Sommer oft zu kurz. Früher sammelte man die nährstoffreichen Brutknospen und verzehrte sie mit Milch. Beim Backen können die Bulbillen Sesamsamen ersetzen. Heute sind es aber vor allem die Schneehühner, die sich an den Brutknospen des Knöllchen-Knöterichs gütlich tun.
Die Zwergbirke macht dort weiter, wo die Bergbirke aufgibt. Den Winter übersteht sie im Schnee eingebettet.
Seltenheiten
Die Flora des Gränslandet ist mager, aber scharfäugige Botaniker können die ein oder andere Seltenheit entdecken. Hier werden einige Standorte mit Beispielen seltener Pflanzen angegeben.
Storvätteshogna, Nordhänge
Huperzia selago ssp. arctica
Lycopodium clavatum ssp. monostachyon
Storvätteshogna, südwestlich von Santesontjärnen
Krauser Rollfarn – Cryptogramma crispa
Töfsingdalen, in der Nähe von Stora fallet Platanenblättriger Hahnenfuß – Ranunculus platanifolius
Städjan, Gipfel und Osthang
Frühlingsküchenschelle – Pulsatilla vernalis
1 Kilometer westlich von Bolagsvallen, Nipfjället Lycopodium annotinum ssp. alpestre
Storvigelen, am Weg unmittelbar südwestlich der Wetterschutzhütte
Gletscher-Hahnenfuß – Ranunculus glacialis
Store Svuku
Luzula arcuata
Moor bei Røvollen
Kopf-Segge – Carex capitata
Carex microglochin
Großes Zweiblatt – Listera ovata
Båthusberget und Djupsjøen
Carex buxbaumii
Eriophorum brachyantherum
Bunter Schachtelhalm – Equisetum variegatum
Ufer des Femunden
Karlszepter – Pedicularis sceptrum-carolinum
Zwerg-Birke
Zweiblütiges Veilchen
Knöllchen-Knöterich
Krauser Rollfarn
Frühlings-Küchenschelle
Großes Zweiblatt
Foto: Naturcentrum AB.
Links
Buchtipp
Often, A. Botaniske strøobservasjoner på østsida av Femunden, Hedmark. Fylkesmannen i Hedmark. Miljøvernavdelingen. Rapport 56/91.