Gränslandet

Die schönen roten Fruchtkörper der Flechte Haematomma ventosum. Foto: Naturcentrum AB.Die schönen roten Fruchtkörper der Flechte Haematomma ventosum. Foto: Naturcentrum AB.

Flechten – pfiffige

Lebensgemeinschaften

Eine Flechte ist eine Symbiose zwischen einer Alge und einem Pilz. Die Alge nutzt die Energie des Sonnenlichts, während der Pilz die Alge vor Trockenheit, Wind und Kälte schützt. Eine erfolgreiche Lebensgemeinschaft mit pfiffigem Konzept!

Die Olivgrüne Schüsselflechte ist ein Indikator dafür, wie hoch der Schnee des Winters zu liegen kommt. Sie wächst fast überall im Bergbirkenwald, aber nur oberhalb der Schneedecke.

Die Echte Rentierflechte gedeiht in ganz Schweden teppichartig auf nährstoffarmen Böden. Der Name dieser Flechte erklärt sich dadurch, dass sie einen bedeutenden Teil der Nahrung der Rentiere ausmacht.

Viele Blöcke und Steine im Gränslandet, vor allem in lichten Wäldern und in niedrigeren Lagen, sind mit Parmelia centrifuga bedeckt. In Schweden wird die Flechte auch scherzhaft „Russisches Reich“ genannt – während sie nach außen hin expandiert, stirbt sie in der Mitte ab.

Die Flechte Haematomma ventosum wächst an Felsblöcke geschmiegt in windexponierten Lagen.

Stellen Sie sich vor, die Landkartenflechte würde wirklich den Weg weisen. Das wäre äußerst praktisch, scheint sie doch auf allen Steinen des Gebirges vorzukommen. Sie wächst einer platten, grünen Kruste gleich in unfassbar langsamem Tempo. Große Exemplare können über hundert Jahre alt sein!

Viele Flechten sind so klein, dass man sie nur mithilfe einer Lupe sehen kann. So auch das hübsche Cyphelium tigillare, das auf alten Holzscheunen und morschen Kiefern wächst. Die Flechte hat in Schweden an Zahl abgenommen, denn es gibt immer weniger tote Waldkiefern und ungestrichene Holzscheunen.

Rentierflechte und PreiselbeereRentierflechte und Preiselbeere

Flechte - Arctoparmelia centrifugaFlechte Arctoparmelia centrifuga

LandkartenflechteLandkartenflechte

Foto: Naturcentrum AB.

Nicht nur Rentiere...

… fressen gern Flechten, sondern auch Kühe. Früher sammelten die Bauern als Winterfutter für das Vieh gleich viel Flechten wie sie Heu ernteten. Man stapelte die Flechten auf und schaffte sie beim ersten Schneefall als tiefgefrorene Klumpen nach Hause. Wenn die Flechtenklumpen aufgetaut waren, verfütterte man sie den Kühen.