Was ist eine Rogenmoräne?
Wenn Sie auf eine Karte über das Gebiet um den See Rogen blicken, erkennen Sie ein mosaikartiges Muster aus bogenförmigen Seen und Landzungen. Die schmalen Rücken dazwischen – Rogenmoränen genannt – sehen fast so aus, als hätten sie ursprünglich aneinandergehangen und wären irgendwann einmal auseinandergezogen worden. Das Wort Rogenmoräne ist ein international bekannter geologischer Fachausdruck. Die Bezeichnung wird auch für vergleichbare Erscheinungen in anderen Teilen der Welt verwendet, geht aber auf die Region um den See Rogen zurück. Hier sind die Moränen besonders charakteristisch ausgebildet und wurden zur Grundlage der wissenschaftlichen Beschreibung.
Rogenmoränengebiete bestehen aus 20 bis 40 Meter hohen und 100 bis 200 Meter breiten Moränen, die quer zum Talverlauf liegen. Seit über hundert Jahren rätseln die Forscher über die Entstehung dieser Gesteinsschuttrücken. Darüber, dass sie auf die Eiszeit zurückgehen, ist man sich einig. Aber wie und wann genau wurden sie gebildet? Zunächst wurde geglaubt, dass sie am Rand des Inlandeises entstanden. Dann vermutete man, dass die Moränen aus Material bestehen, das sich in Eisspalten oder zwischen riesigen schmelzenden Eisblöcken – so genanntem Toteis – gesammelt hatte. Heute meinen viele, dass sie unter der Eisdecke entstanden, als die Inlandeismasse beim Vorwärtsrutschen zeitweise auf der Unterlage aus Gesteinsschutt festfror und dabei Erde und Steine zur Ablagerung brachte.
Wie auch immer das Phänomen der Rogenmoränen zu erklären ist – für Sie als Wanderer sind die Gesteinsschuttrücken in der Landschaft leicht merklich: Wenn Sie quer zu den Moränen laufen, werden Sie das schnell in den Beinen spüren. Auf den Kämmen kommen Sie dafür umso besser vorwärts. Und ohne dieses geologische Phänomen gäbe es nicht so viele idyllische kleine Seen zum Rasten.