Røros kobberverk
Das Kupferbergwerk von Røros wurde 1644 gegründet und war bis 1977, also 333 Jahre, in Betrieb. 1769 hatte Røros 2 000 Einwohner, die Hälfte der Bevölkerung lebte vom Kupferbergwerk. Die meisten anderen Einwohner von Røros waren Bauern, halfen aber bei Bedarf in der Grube aus.
Weil das Kupferbergwerk so bedeutend war, erhielt es große Vorrechte. Das wichtigste Privileg bestand darin, dass man in einem Kreis mit einem Radius von 44 Kilometern beziehungsweise 4 alten norwegischen Meilen um Røros das Alleinrecht auf alle Naturressourcen hatte. In diesem „cirkumferens“ genannten Kreis lag auch ein Stück des heutigen Gränslandet, nämlich der nördliche Teil des Nationalparks Femundsmarka. Das Privileg bezog sich auf Mineralien, Wälder, Gewässer und sogar Menschen. Die Menschen bekamen natürlich einen Lohn für ihre Arbeit; sie waren aber gezwungen, für das Bergwerk zu arbeiten, wenn sie dazu aufgefordert wurden. Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts musste für die ständig brennenden Schmelzöfen außerhalb des Kreises Holz besorgt werden. Der riesige Brennholzbedarf des Kupferbergwerks hat große Teile des Gränslandet geprägt.
Bergbaustadt Røros
Zwei Jahre nach dem ersten Kupferfund 1644 wurde die Bergbaustadt Røros angelegt. Damals hatte man in Norwegen noch kein großes Bergbauwissen und warb erfahrene Bergleute aus anderen Ländern an, vor allem aus Deutschland und Dänemark. Die Mischung von Kulturen schlug sich nicht zuletzt in der speziellen, bis heute erhaltenen Holzbebauung nieder.
Fotos: Naturcentrum AB.
Wussten Sie, dass…
… es schon im 17. Jahrhundert Luftverschmutzung gab? Man verbrannte so große Holzmengen, dass die Luft um das Kupferbergwerk Røros kobberverk stark belastet war. Die Bäume in Røros starben, und neue Pflanzen hatten Schwierigkeiten, sich zu etablieren.
… der Rentierjäger Hans O. Aasen 87 Jahre alt war, als er 1644 den Kupferklumpen fand, der zur Gründung der Kupferbergwerks von Røros führte?
... die Gliederung der Gesellschaft sich in Røros unter anderem dadurch bemerkbar machte, dass die Vorarbeiter deutsch oder dänisch sprachen? Auch auf dem Tanzboden wurde die Sozialstruktur deutlich: Während die Angehörigen der oberen Schichten Menuette und Quadrillen tanzten, wirbelten die Arbeiter zum Rørospols umher, einer Art Polka-Masurka