Rogen
Mit ihren riesigen Felsblöcken, flechtenbewachsenen alten Waldkiefern und Mosaiken aus kleinen Gewässern hat die Landschaft um den großen See Rogen einen ganz eigenen Charakter. Hier können Sie tagelang wandern oder paddeln, ohne auf einen Kahlschlag oder auf eine Straße zu stoßen.
Rogenmoränen – Eiszeitmosaike
Rogenmoränen sind Rücken aus Gesteinsschutt, die die eiszeitlichen Gletscher netzartig angeordnet zur Ablagerung gebracht haben. Zwischen den Rücken entstanden oft kleine Seen. Sie sind auf der Gebirgskarte als hübsches Mosaik aus blauen Flecken zu erkennen.
Das Wort Rogenmoräne ist ein international bekannter geologischer Fachausdruck. Die Bezeichnung wird auch für vergleichbare Erscheinungen in anderen Teilen der Welt verwendet, geht aber auf die Region um den See Rogen zurück: Hier sind die Moränen besonders charakteristisch ausgebildet und wurden zur Grundlage der wissenschaftlichen Beschreibung.
Kanu fahren
Im Sommer lässt sich das Naturschutzgebiet Rogen besonders gut mit dem Kanu erkunden. Es ist wunderbar, von Käringsjön aus in ein Labyrinth aus kleinen Gewässern vorzudringen oder am Ufer des Rogen entlangzupaddeln und all die Blöcke zu sehen, die einem das Vorwärtskommen an Land erschwert hätten. Aber ganz mühelos ist das Paddeln hier nicht! Die kleinen Seen sind nicht miteinander verbunden, und Sie müssen zum Teil mehrere hundert Meter lange Umtragungen bewältigen. Und den großen See Rogen kann das launische Wetter schnell in ein für Kanuten lebensgefährliches Gewässer verwandeln.
Bei riesigen Waldkiefern, Vielfraßen und Seetauchern
Auf dem kargen Moränenboden und in dem kalten, trockenen Klima dominieren einige wenige unempfindliche Pflanzen: Waldkiefer, Schwarze Krähenbeere, Preiselbeere und Blaubeere – und natürlich verschiedene Flechten und Moose.
Die Fauna wirkt vielleicht artenarm, aber das Naturschutzgebiet ist für etliche bedrohte Arten von Bedeutung: Braunbär, Vielfraß und Fischotter sind einige der Tiere, die hier leben. Leichter zu sehen als diese scheuen Tiere sind Steinadler, Raufußbussard und Fischadler.
Der Prachttaucher, dessen klagender Ruf in Sommernächten über die Seen schallt, ist einer der Charaktervögel des Gebietes. Vor dem Vogelzug im Herbst sammeln sich die Prachttaucher in großen Schwärmen auf dem Rogen.
Moschusochsen – eine kleine haarige Schar
Der gesamte schwedische Moschusochsenstamm, der im Jahr 2010 aus 7 Tieren bestand, verbringt das Winterhalbjahr in der Gebirgsgegend nördlich des Sees Rogen. Der Moschusochse frisst in der kalten Jahreszeit fast nichts; er lebt von seinen Fettreserven und hält die Wärme dank seinem dicken Fell. Der Moschusochse hat das wärmste Unterfell der Tierwelt; die Deckhaare des Moschusochsenfells werden bis zu 70 Zentimeter lang.
Wenn Sie einen Moschusochsen sehen, bleiben Sie bitte ruhig und halten Sie einen Abstand von mindestens 100 Metern ein. Es geht um Ihre Sicherheit und um die des Tieres! Im Falle dass der Moschusochse sich bedroht fühlt, kann er zum Angriff übergehen. Wenn eine trächtige Moschusochsenkuh erschreckt wird und flieht, besteht das Risiko einer Fehlgeburt.
Angelparadies
Sowohl in den kleinen Seen als auch im großen Rogen kommen viele Forellen, Saiblinge, Äschen, Flussbarsche, Hechte und Quappen vor. Der Käringsjön ist bekannt für seine stattlichen Äschen, auf die man im Sommer und Herbst angelt. Im Winter lockt besonders der Fischfang auf den Saiblingfischen in den Seen Rogen und Bredåsjön.
Selbst wenn zwei Gewässer nur wenige hundert Meter auseinander liegen, können ihr pH-Wert und ihre Fauna und Flora völlig unterschiedlich sein. Spannende und abwechslungsreiche Verhältnisse für Angler!
Jahrtausendealte Rastplätze
Im Gränslandet lebten schon in der Steinzeit Menschen. Sie versorgten sich durch Fischen und Jagen und hinterließen viele Spuren.
Die heutigen Rastplätze liegen oft dort, wo sich früher Siedlungsplätze befanden. Das ist kein Zufall: Wie die Menschen der Steinzeit suchen die heutigen Wanderer nach schönen Orten mit flachem Gelände, in der Nähe eines Gewässers und in geschützter Lage.
Von der Rentierjagd zur Rentierzucht
Zwischen dem Rogen und dem Frösjön, der östlich des Naturschutzgebietes liegt, findet man ein System aus 150 gut erhaltenen Rentierfallgruben. Sie stammen aus der Zeit, als der Mensch wilde Rentiere jagte; ihr genaues Alter ist unbekannt. Heute ist das Naturschutzgebiet Rogen Sommerweideland für die Rene der Rentierzuchtvereinigung Ruvhten Sijte, Schwedens zweitsüdlichster Rentierzuchtvereinigung.
Willkommen im Rogen-Gebiet!
Viele wählen Käringsjön als Ausgangspunkt für ihre Tour. Dort kann man eine Hütte mieten und mit einem Mietboot oder -kanu das von den Rogenmoränen geschaffene Gewässermosaik erkunden. Die auf einer Landzunge gelegene Hütte Rogenstugan des Schwedischen Touristenvereins (STF) ist ein guter Startpunkt, um den großen See zu erforschen. Hier können Sie auch Kanus mieten und der Tag mit einem Saunabad beschließen. Die Skedbrostugan ist eine andere nette STF-Hütte; sie befindet sich im Inneren des Naturschutzgebietes.
Weitere Informationen über das Gebiet erhalten Sie bei Käringsjön sowie im Angelzentrum Tännäs Fiskecentrum und in der Naturinformation Rogen, die beide in demselben Haus bei Tännäs untergebracht sind. Von dort aus werden auch Führungen zum Moschusochsengehege von Tännäs angeboten.
Besucher dürfen:
- sich zu Fuß und auf Skiern fortbewegen.
- häufige Pflanzen, Beeren und Pilze für den eigenen Gebrauch sammeln.
- vorübergehend im Zelt übernachten.
- entsprechend den geltenden Regeln fischen.
- auf markierten Schneemobilwegen sowie zum und vom Angeln auf dem Bredåsjön und auf dem Rogen südöstlich des Schneemobilwegs bis und mit 19. April Schneemobil fahren.
- behutsam mit trockenen Zweigen oder mitgebrachtem Feuerholz Feuer machen. Bitte beachten Sie aber, dass im markierten Gebiet besondere Regeln gelten.
Besucher dürfen nicht:
- Böden oder Vegetation schädigen.
- Tiere und Vögel stören, Pflanzen ausgraben oder Flechten und Moose mitnehmen.
- lebende oder tote Bäume oder umgefallene Baumstämme schädigen.
- abseits von Schneemobilwegen oder auf dem Eis des Bredasjön oder auf dem Eis des Rogen südlich der Schneemobilwege Schneemobil fahren.
- mit anderen Kraftfahrzeugen auf dem Land, auf dem Eis oder auf dem Wasser fahren (bezieht sich auch auf Boote mit Elektromotor).
- in Gebieten, die auf der Karte speziell markiert sind, Kanu oder Boot fahren.
- Eisbohrer mit Verbrennungsmotor verwenden.
- in Gebieten, die auf der Karte speziell markiert sind, Feuer machen. Ausnahmen gelten für speziell vorbereitete Feuerstellen, an denen mit hergebrachtem Holz Feuer gemacht werden darf.
- sich bewusst weniger als 100 Meter von Moschusochsen entfernt aufhalten.
- in der Zeit vom 20.4. bis 31.5. Hunde fern von mit Winterkennzeichnung markierten Wegen, zugelassenen Angelgewässern und direkten Routen zum Wasser dabei haben.
Die vollständigen Vorschriften finden Sie hier »
Es müssen auch andere Gesetze und Regeln beachtet werden. Weitere Informationen finden Sie hier »
Zweck der Unterschutzs-tellung ist es
- für die Zukunft eine charakteristische Gebirgsgegend zu erhalten, die es in anderen Teilen der schwedischen Gebirgswelt so wohl nicht mehr gibt.
- den Besuch der Öffentlichkeit im Gebiet so zu steuern, dass die Naturwertes des Gebietes nicht zerstört werden.
Kurzfakten
Gründungsjahr: 1976.
Name: Naturschutzgebiet Rogen.
Landfläche: 402 Quadratkilometer.
Wasserfläche: 85 Quadratkilometer.
Gemeinde: Härjedalen.
Provinz: Jämtland.
Grundeigentumsverhält-nisse: Privater und staatlicher Grund.
Gebietsverwaltung: Provinzialregierung Jämtland.