Pilze – Köstlichkeiten für Kühe
und Menschen
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden kaum Pilze gegessen. Man hielt Pilze für giftig, schleimig und mit Kröten verwandt. Doch war es schon lange bekannt, dass sowohl Rentiere als auch Kühe gern Pilze fressen. Viele Kühe kamen sogar zu spät zum abendlichen Melken nach Hause, weil sie auf der Suche nach dem köstlichen Futter so lange Strecken wanderten.
Holzpilze nutzen Freiluftfanatikern und Biologen
Über die harten auf Holz wachsenden Pilze weiß man schon lange gut Bescheid – schließlich konnte man sie als Zunderschwamm, Parfüm oder Färbemittel verwenden. Heute schenken diesen Pilzen fast nur noch Biologen Beachtung. Viele auf Holz wachsende Pilze zeigen an, dass ein Wald besonders wertvoll ist. Solche Arten werden Signalarten genannt.
Manchmal riecht es am Weg nach Anis. Wer eine gute Nase hat, findet den Verantwortlichen: dem sahneweißen Wohlriechenden Weidenporling, der an alten Salweiden und Espen wächst. In alten Zeiten legten die Jünglinge gern ein Stück dieses Pilzes in ihre Brusttasche, bevor sie tanzen gingen.
Der Kiefernbaumschwamm ist einer der wenigen Pilze, die sich nicht am Harz der Kiefer stören. Wenn man also einen Pilz an einer Waldkiefer wachsen sieht, kann man annehmen, dass es sich um einen Kiefernbaumschwamm handelt. Und dann weiß man auch, dass der Baum über 100 Jahre alt ist. Sowohl der Kiefernbaumschwamm als auch der Wohlriechende Weidenporling sind Signalarten im Gränslandet.
Zunderschwamm und Gemeiner Feuerschwamm sind ziemlich häufige und leicht zu findende Pilze. Es gibt keinen besseren Zündstoff als das Fleisch des Zunderschwamms. Allerdings muss der Pilz erst gekocht, getrocknet und weich geklopft werden. Es ist also ziemlich viel Vorbereitung nötig, bis man schließlich den zuverlässigen Zunder auf einen Ausflug mitnehmen kann.
Der Gemeine Feuerschwamm verbrennt sehr langsam. Deshalb legte man abends gern ein Stück dieses Pilzes aufs Kaminfeuer. Der Feuerschwamm glühte dann die ganze Nacht vor sich hin, und morgens musste man ihn nur ein bisschen anpusten, um das Feuer wieder zum Leben zu erwecken.
Wohlriechender Weidenporling
Kiefernbaumschwamm
Zunderschwamm
Foto: Jonas Stenström
Foto: Naturcentrum AB.
Sie dürfen keine Pilze abbrechen...
... die an Bäumen oder toten Stämmen sitzen. Bedenken Sie, dass einige auf Holz wachsende Pilze vom Aussterben bedroht sind und genießen Sie einfach nur ihren Anblick.